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Stephen Boyd (* 4. Juli 1931 in Glengormley, Nordirland als William Millar; † 2. Juni 1977 in Los Angeles, Kalifornien) war ein britischer Schauspieler. Für seine Rolle des römischen Tribuns Messala im elffach oscarprämierten Film Ben Hur wurde er 1960 mit dem Golden Globe als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. In den 1960er Jahren gehörte er zu den gefragtesten Charakterdarstellern des seinerzeit populären Monumentalfilms. Boyd wuchs mit acht Geschwistern in Belfast auf. Nach dem Schulabschluss arbeitete er zunächst als Versicherungsmakler in Irland. In seiner Freizeit sammelte er schauspielerische Erfahrung in einer kleinen Theatergruppe, deren Leiter er später für drei Jahre wurde. Er ging schließlich nach London und hielt sich dort mit kleineren Rollen und Gelegenheitsjobs über Wasser. Am Odeon Theater wurde er dann von Sir Michael Redgrave entdeckt, mit dessen Hilfe er die Leitung der angesehenen Arts Council Midland Theatre Company erhielt. Danach arbeitete Boyd für das britische Fernsehen und war in dieser Zeit in nahezu allen größeren Produktionen der BBC zu sehen. Im Jahr 1956 erhielt er einen Sieben-Jahres-Vertrag bei 20th Century Fox. 1958 war er in der Literaturverfilmung Bravados von Henry King mit Gregory Peck und Joan Collins zu sehen. Durch seine Rolle des irischen Nazispions Patrick O’Reilly in Der Mann, den es nie gab, die ihm eine Nominierung für den British Academy Film Award in der Kategorie Bester Nachwuchsdarsteller einbrachte, wurde William Wyler auf ihn aufmerksam. Wyler gelang es, Boyd aus dem Vertrag mit der Fox auszulösen, um ihn in Ben Hur als römischen Tribun Messala besetzen zu können. Als Gegenspieler des von Charlton Heston gespielten Titelhelden geriet die Figur des Messala zu Boyds bekanntester Rolle. Für seine schauspielerische Leistung erhielt er 1960 den Golden Globe als bester Nebendarsteller, während der Oscar in der gleichen Kategorie überraschend an seinen Schauspielkollegen Hugh Griffith für dessen Rolle als Scheich Ilderim im selben Film ging. Ursprünglich war Boyd auch für die Rolle des Marcus Antonius in Cleopatra an der Seite von Elizabeth Taylor vorgesehen. Diese erkrankte jedoch unmittelbar vor dem geplanten Drehbeginn, sodass sich die Produktion um Monate verzögerte. Stephen Boyd zog daraufhin sein Engagement zurück, um sich anderen Filmprojekten zu widmen. An der Seite von Doris Day und Jimmy Durante war er 1962 in dem von MGM produzierten Musical Spiel mit mir zu sehen. In Anthony Manns Der Untergang des Römischen Reiches (1963) spielte er mit Sophia Loren, und in dem Hollywood-Melodram … denn keiner ist ohne Schuld (1965) des Regisseurs Russell Rouse kam er neben Eleanor Parker und Elke Sommer zum Einsatz. Ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere war Richard Fleischers Science-Fiction-Drama Die phantastische Reise (1966) mit Raquel Welch sowie das dreistündige Opus Die Bibel von John Huston (1966). Ende der 1960er Jahre begann sein Stern in Hollywood zu sinken. In der Folge spielte Boyd vermehrt in europäischen Filmen mit, vor allem in Italo-Western und Gialli. Seine letzte weltweit beachtete Rolle hatte er als Pornosalon-Besitzer in Michael Apteds britischem Gangsterthriller Der aus der Hölle kam (1977) mit Stacy Keach. Als letzter Film Boyds erschien die deutsche Horror-Komödie Lady Dracula (gedreht 1975), in der er in der Eingangssequenz Graf Dracula darstellte.